Herbstversammlung (58. Delegiertenversammlung)
am Samstag, 14. November 2009 in Röthenbach.

Der bisherige Ehrenkommandant, Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein übergibt das Kommando an den Staatsminister des Innern Joachim Herrmann (Foto: Helmut Krönauer).

In der PEGNITZ-ZEITUNG, Ausgabe 265 Seite 4 vom 16. November 2009 ist der nachfolgende, aus-führliche Artikel darüber erschienen:

Kommandantensäbel geht von Beckstein an Herrmann
Bayerischer Innenminister folgt auch bei den den Böllerschützen seinem Vorgänger nach - Ehrung in Röthenbach

   RÖTHENBACH (bri) – Der bisherige Ehrenkommandant der fränkischen Böllerschützen, Ministerpräsident a.D Günther Beckstein, hat sein Amt am Wochenende in Röthenbach an den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann übergeben. Zur Herbstversammlung des Arbeitskreises Nordbayerischer Böllerschützen waren zahlreiche Böllerschützen aus ganz Franken und der Oberpfalz ins Schützenhaus der SSG Röthenbach gekommen.Der Arbeitskreis hat fast 70 Mitgliedsvereine mit über 800 aktiven Böllerschützen.

   Die dicken Limousinen mit Münchner Kennzeichen und dunkel getönten Fensterscheiben kamen gerade um die Ecke, als es im Schützenhaus in Röthenbach recht locker zuging. Die für die Begrüßung vorgesehenen 21 Böllerschützen waren noch im Saal, formierten sich dann aber schnell und feuerten los. Sichtlich beeindruckt zogen sich Günther Beckstein und Joachim Herrmann weit hinter die Sicherheitslinie zurück und beobachteten von dort das Geschehen. Der abschließende gemeinsame Schuss von 21 Handböllern für die Ehrengäste war ein Volltreffer und alle waren begeistert.
Böller zur Begrüßung
   Erst als Staatsminister Joachim Herrmann mit der Hauskanone der SSG Röthenbach den Ab-schlusskracher gesetzt hatte – er hatte um im Jargon der Böllerschützen zu bleiben „eine Kanone abzutun“, waren alle zufrieden und die Beteiligten gingen ins Vereinsheim, um dort den feierlichen Amtswechsel abzuwickeln.
   Wegen des engen Zeitplanes der beiden Ehrengäste straffte Vizepräsident Udo Billenstein seine Begrüßung. Er legte großen Wert auf die Feststellung, dass die Zusammenarbeit mit dem bis-herigen Ehrenkommandanten vorbildlich war, ihm haben die Böllerschützen viel zu verdanken. Gleichzeitig drückte er die Hoffnung aus, dass der Neue weiter so intensiv die Zusammenarbeit sucht. Präsident Eberhard Schultz las den Gästen die Ernennungs-Urkunde vor und überreichte sie feierlich an an den neuen Ehrenkommandanten des Arbeitskreises Nordbayerischer Böllerschützen e.V. Staatsminister Herrmann. Gleichzeitig überreichte er ihm die goldene Kommandanten-Ehrennadel.
   In seinen Dankesworten betonte Herrmann, dass er sich der Ehre bewusst sei und gerne in die Fußstapfen des ehemaligen Ministerpräsidenten treten will. Schelmisch fügte er hinzu: „Ich habe ihn schon als Bayerischer Innenminister beerbt und nun werde ich ihn auch noch als Ehrenkommandant der Böllerschützen folgen."
   Die Diskussion um das Waffenrecht habe sich seiner Meinung nach beruhigt, so Hermann in seiner Rede, und sei sachlicher geworden. Die schlimmen Geschehnisse der Vergangenheit dürfe man nicht vergessen, doch können man den Schießsport nicht noch mehr verbürokratisieren. Die Schützenvereine sollen ihre Aufgabe, den Menschen ein soziales Zuhause zu sichern, Tradition und Brauchtum zu pflegen, sich der Jugend zu widmen und dadurch ehrenamtlich tätig zu sein, nun ohne weitere behördliche Hindernisse durchführen können.
   Für die Stadt Röthenbach sprach zweiter Bürgermeister, Dieter Quast. Er freute sich darüber, dass die Böllerschützen wieder in Röthenbach tagten. „Die Böllerschützen sind bei unseren Heimatfesten, wie Stadt- oder Blumenfest nicht wegzudenken. Landrat Armin Kroder ging besonders auf das ehrenamtliche Engagement der Schützen-Vereine ein. Er begrüßte die gute Arbeit, die dort geleistet wird. „Es werde im allgemeinen gute Erziehungsarbeit geleistet und die Schützen haben einen besonderen Draht zu Tradition und Brauchtum“. Er plädierte für eine "unaufgeregte Zusammenarbeit" zwischen den Schützen-Vereinen und den Behörden. Im Landratsamt Nürnberger Land werde das jedenfalls so gehandhabt.
   Der Bericht des Präsidenten der Böllerschützen Eberhard Schultz begann mit einem Dank an Altehrenkommandant Günther Beckstein. Durch seine Vermittlung sind zum Beispiel die Beschuss-pflicht der Böller verbunden mit dem Wegfall der Erlaubnis zum Schießen außerhalb geschlossener Schießstätten gefallen.

   Man stelle sich vor, was diese für die Böllerschützen bedeutet hätte, wenn sie nur noch in ihrer Schießstätte hätten böllern dürfen. Als Dank für die getane Arbeit überreichte er Beckstein die Medaille zum 125-jährigen Bestehen der Böllerschützen sowie die goldene Kommandanten- Nadel.

Dazu unsere Anmerkungen:
Trotz der positiven Berichterstattung ist zu berichtigen, dass "nur" die waffen- und immissions-schutzrechtlichen Erlaubnisse weggefallen sind. Die Beschusspflicht für die Böller besteht weiterhin! Das ist eine noch "offene Baustelle" - aber wir arbeiten daran.

Den bebilderten Originalartikel (2,5 MB PDF) der PZ können Sie hier einsehen.

Wir danken Fotokünstler Helmut Krönauer von den Burgschützen Kallmünz für die Überlassung der Bilder. Zur Bildergalerie gelangen Sie hier...

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